Grundlagen der Wasserqualität

Die Sicherung einer hohen Wasserqualität verlangt eine konsequente Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik bei der Gewinnung, Speicherung, Aufbereitung und Verteilung des Wassers.

Ziel ist es insbesondere, die Anforderungen der Trinkwasserverordnung und der DIN 2000 an den Übergabestellen zu den Kunden jederzeit einzuhalten. Die Basis hierfür stellen unter anderem naturwissenschaftliche Grundlagen aus den Wissensgebieten Hydrologie, Bodenkunde, Limnologie, Hydrochemie, Hydrophysik, Wasserwirtschaft, Wasserhygiene, Verfahrenstechnik und Wassertechnik dar.

Rohwasser

Rohwasser aus den Talsperren

Die Wasserqualität des Rohwassers, welches aus den Talsperren bereitgestellt wird, unterliegt verschiedenen Einflüssen:

Härte

Der Gehalt an Härtebildnern wie Calcium und Magnesium wird auf natürliche Weise durch die Geologie des Einzugsgebiets bestimmt und ist relativ unabhängig von dessen Nutzungsstruktur. Dieser Mineraliengehalt bestimmt die Härte des Wassers. Alle Trinkwassertalsperren Thüringens liegen in Einzugsgebieten, welche durch Urgestein (zum Beispiel Schiefer, Porphyr) geprägt sind. Aus diesen kalkfreien Gesteinen lösen sich nur wenige Mineralien. Deshalb sind das Talsperrenwasser und somit auch das daraus aufbereitete Fernwasser sehr weich und auch das Fernwasser liegt immer im Härtebereich 1.


Nährstoffe

Pflanzennährstoffe können in Seen und Talsperren das Algenwachstum fördern. Deshalb liegt ein Schwerpunkt des Gewässerschutzes in der Vermeidung des Eintrages von Phosphor.

Partikel

Im Rohwasser von Talsperren befinden sich je nach Struktur des Einzugsgebiets und nach Größe bzw. Pufferkapazität der Talsperre Partikel. Dies können - vor allem im Winter bei Starkregenereignissen - mineralische Bodenpartikel sein, während im Sommer in den Talsperren - abhängig vom Nährstoffgehalt - Algenzellen wachsen.

Sowohl die mineralischen Partikel, als auch die Algenzellen müssen durch geeignete Wasseraufbereitungsschritte aus dem Wasser weitestgehend entfernt werden.

Schadstoffe und Krankheitserreger

Das zur Verfügung gestellte Fernwasser gelangt als Rohwasser aus gut geschützten Einzugsgebieten in die Talsperren. Der Umgang mit Schadstoffen (Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel, Mineralöle usw.) und Krankheitserregern ist in den Wasserschutzgebieten grundsätzlich verboten und wird analytisch überwacht. Daraus ergibt sich, dass für Schadstoffe seit Jahren die Grenzwerte für das Trinkwasser bereits im Rohwasser unterschritten werden.

Gleiches gilt für die Krankheitserreger in den großen unbelasteten Talsperren des Thüringer Waldes. Im Rohwasser kleinerer Talsperren und Talsperren mit dicht besiedelten Einzugsgebieten werden vor allem bei starken Regenereignissen mitunter vereinzelt Mikroorganismen gefunden. Diese werden im Prozess der Wasseraufbereitung soweit beseitigt, dass eine gesundheitliche Gefährdung nicht zu besorgen ist.

Trinkwasser

Trinkwassergewinnung aus den Talsperren

Trinkwasser aus der Trinkwasseraufbereitungsanlage Zeigerheim

Der »Maßstab aller Dinge« für die Lieferung von Trinkwasser ist bei allen Beteiligten der Wasserversorgung Deutschlands die Einhaltung der Vorgaben der Trinkwasserverordnung.

An die Überwachung des Trinkwassers werden deutlich höhere Anforderungen als an andere Lebensmittel (zum Beispiel von Mineralwasser) gestellt. Damit ist sichergestellt, dass überall in Deutschland, wo Wasser von öffentlichen Versorgungsunternehmen bereitgestellt wird, Leitungswasser bedenkenlos getrunken werden kann.

Die Einhaltung der Grenzwerte muss das Wasserversorgungsunternehmen in einer vorgeschriebenen Überwachungshäufigkeit dokumentieren. Das Trinkwasser wird bei der Thüringer Fernwasserversorgung durch Vertragslabore untersucht. Die neutrale Überwachungsbehörde, das jeweils zuständige staatliche Gesundheitsamt, führt ebenfalls Untersuchungen durch. Weiterhin gibt es umfangreiche betriebliche Überwachungen mit Hilfe von Online-Sensoren im gesamten Fernwassersystem. Die halbjährlich Labormesswerte sind der Fernwasser-Information zusammengefasst.

Trinkwasser in Deutschland

Brauchwasser

Brauchwasser aus Talsperren

Brauchwasser ist unbehandeltes Wasser aus den Talsperren, das beispielsweise an die Landwirtschaft zur Bewässerung der Felder oder an die Industrie abgegeben wird. Die Thüringer Fernwasserversorgung betreibt und unterhält eine Vielzahl von Anlagen mit Brauchwassernutzung.

Was ist Wasserhärte?