Apfelstädt wird mit Wasser aus der Talsperre gestützt
Seit dem 30. Mai wird die Apfelstädt durch die erhöhte Zugabe von Wasser aus der Talsperre Schmalwasser gestützt. Mit Einsetzen der sommerlichen Temperaturen fließt aus dem Einzugsgebiet der Apfelstädt seit einigen Tagen nicht mehr genügend Wasser, um den angepeilten Durchfluss von 0,4 Kubikmetern pro Sekunde am Pegel Georgenthal 1 halten zu können. Zuvor fließt ein Teil des Wassers am Teiler Georgenthal in den Flößgraben und wird dann über den Leinakanal nach Gotha geleitet.
Die erhöhte Abgabe an die Apfelstädt erfolgt gemäß der dreiseitigen Vereinbarung, welche zwischen dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN), dem Landkreis Gotha und der Thüringer Fernwasserversorgung im September letzten Jahres geschlossen wurde. Über einen Zeitraum von fünf Jahren soll die geänderte Speicherbewirtschaftung zusammen mit einem umfassenden Monitoring der Grundwasserstände und des Zuflussverhaltens im Einzugsgebiet der Apfelstädt untersucht werden. Das Sondermessnetz Apfelstädt ist seit kurzem online unter https://tlubn.thueringen.de/apfelstaedt einsehbar. Im Fokus stehen dabei vor allem die zahlreichen natürlichen Flussschwinden kurz nach der Einmündung der Ohra auf Höhe des Standortübungsplatzes Ohrdruf. Im Gebiet des verkarsteten oberflächennahen Muschelkalks kam es in der Vergangenheit regelmäßig zeitweise zum kompletten Trockenfallen der Apfelstädt während trockener Sommer. Dies soll mit dem zusätzlich eingestauten Wasser so lang wie möglich hinausgezögert werden.
In der Talsperre Schmalwasser stehen rund 1,6 Millionen Kubikmeter zusätzliches Wasser zur Stützung der Apfelstädt zur Verfügung. Die anhaltenden Niederschläge im Frühjahr brachten der Talsperre genügend Zulauf, um die geplante zusätzliche Abgabe in Trockenzeiten zu ermöglichen. Die Talsperre Schmalwasser startete mit rund 17 Millionen Kubikmeter Wasser in das hydrologische Sommerhalbjahr, der Stauspiegel ist ähnlich dem Aprilwert vom Vorjahr.
Auch die Westringkaskade wird seit September dynamischer beschickt. In feuchten Wintermonaten, wenn die Apfelstädt genügend Nebenzuflüsse hat, wird die Abgabe reduziert und es können mehr Wassermengen an die Westringkaskade abgegeben werden. Die Vereinbarung sieht vor, dass in trockenen Perioden die Wassermenge an die Westringkaskade reduziert wird und eine Erhöhung der Abgabe an die Apfelstädt erfolgt. Maßgebend ist immer der Gesamtfüllstand der Talsperre Schmalwasser.