Derzeit kommt es in manchen sogenannten Kleinspeichern der Thüringer Fernwasserversorgung vermehrt zum Auftreten von Blaualgen. An den betroffenen Stauseen wird vom Baden und dem Tränken von Tieren abgeraten.

Was sind Blaualgen?

Blaualgen, wissenschaftlich auch „Cyanobakterien“ genannt, gehören zum natürlichen Phytoplankton in Gewässern. Sie treten besonders in nährstoffreichen (eutrophen) Seen und Talsperren auf. Bei optimalen Wachstumsbedingungen – wie anhaltend warmen Temperaturen, einem Überangebot an Nährstoffen (insbesondere Phosphor) und einer stabilen thermischen Schichtung des Gewässers – kann es während der sommerlichen Badesaison zum explosionsartigen Wachstum von Blaualgen kommen. Einige Arten produzieren dabei giftige Stoffe (Toxine), die für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich sind.

Welche Gefahr geht von Blaualgen aus?

In geringer Konzentration stellen Blaualgen meist keine Gefahr dar. Bei starker Vermehrung kann es jedoch zu folgenden Gesundheitsrisiken kommen:

  • Beim Verschlucken von belastetem Wasser: Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Atemnot
  • Bei Hautkontakt: Hautreizungen, Juckreiz, Schleimhautentzündungen – insbesondere bei empfindlichen Personen oder Kleinkindern

Besondere Vorsicht gilt für kleine Kinder und Haustiere. Kinder sollten nicht in flachem, sichtbar belastetem Wasser spielen. Hunde dürfen das Wasser nicht trinken.

Wie erkenne ich Blaualgen?

Folgende Anzeichen deuten auf eine mögliche Blaualgenblüte hin:

  • Grünlich, bläulich-grün oder rötlich verfärbtes Wasser
  • Deutlich sichtbare Schlieren oder Algenteppiche an der Oberfläche
  • Wolkenartige Trübungen im Wasser
  • Sichttiefe stark eingeschränkt (Füße bei knietiefem Wasser nicht mehr sichtbar)
  • Eventuell: vermehrt tote Fische

In solchen Fällen sollte in dem betroffenen Stausee nicht gebadet werden. Zwar können auch harmlose Grünalgen ähnliche Erscheinungen hervorrufen, eine eindeutige Bestimmung ist aber nur im Labor möglich. Daher gilt vor einem Bad im nächsten See: möglichst schon im Vorfeld Informationen über mögliche Belastungen einholen und lieber eine offizielle Badestelle aufsuchen. Ein glasklarer See hat meist eine gute Wasserqualität.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Informationen des Cyanocenter des Umweltbundesamts

Baden in Thüringen (Informationen des Landesamts für Verbraucherschutz)

Empfehlungen zum Schutz von Badenden vor Cyanobakterien (Information des Umweltbundesamts)

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