50 Jahre – Die Thüringer Fernwasserversorgung feiert das Verbundwasserversorgungssystem Mittel- und Nordthüringen

Über Jahrhunderte wurde Thüringen aus Quellfassungen, Wassertrögen, Grundwasserbrunnen und Stadtbächen mit Wasser versorgt. Erst die einsetzende Industrialisierung und die dadurch hervorgerufenen Engpässe bei der Trinkwasserversorgung lösten den Bau neuzeitlicher Wasserversorgungssysteme aus.

Die ersten Trinkwassertalsperren wurden gebaut. Sie sollten die Schwankungen des natürlichen Wasserdargebots ausgleichen. Noch heute stützt sich die Versorgung mit Trinkwasser in Thüringen auf zwei Säulen, lokale Grund- und Quellwasservorkommen und Fernwasserversorgung aus den Trinkwassertalsperren der Thüringer Mittelgebirge.

Seit 1967 versorgt die Talsperre Ohra mit der angeschlossenen Trinkwasseraufbereitungsanlage Luisenthal und dem Fernwasserverteilungssystem als sogenanntes Verbundwasserversorgungssystem 700 000 Einwohner der Städte und Gemeinden des Thüringer Beckens bis nach Jena und über Sömmerda hinaus.

In eindrucksvollen Beispielen stellte Dr. Peter Michalik, Vorsitzender des Vorstandes Wasser der DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland und Technischer Geschäftsführer der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, heraus, dass Fernwasserversorgungssysteme zu den größten technisch-technolo­gischen Errungenschaften für eine langfristig stabile sowie qualitativ und quantitativ sichere Trinkwasserversorgung gehören. Heute wird Thüringens Trinkwasserbedarf zu 45 % aus den Trinkwassertalsperren gedeckt.

Das 50-jährige Jubiläum der Verbundwasserversorgung Mittel- und Nordthüringen, als eines der beiden großen Fernwasserversorgungssysteme der Thüringer Fernwasserversorgung, boten eine gute Gelegenheit, um an die Herausforderungen zu erinnern, die Errungenschaften zu würdigen und einen Blick in die Zukunft zu wagen. Zum Festkolloquium am 26. Oktober empfing man Aufsichtsgremien, Behörden, Fachpartner und Kunden im Waldhotel Berghof in Luisenthal. Ein besonderer Ort, weiß Dieter Linz, Leiter des Betriebes Mitte: „ Hier wohnten die Talsperrenbauer und die anderen Handwerker zur Bauzeit und auch das 25-jährige Jubiläum wurde hier begangen.“

Im Rahmen des Programmes nutzte der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Bodo Ramelow, die Gelegenheit das Erreichte zu würdigen und die Pläne im Rahmen der Tourismusentwicklung anzuführen. So entstanden mit den Talsperren Ohra, Schmalwasser und Tambach-Dietharz nicht nur bedeutende Wasserreservoire für Thüringen, welche Oberflächenwasser aus den nahezu unbeeinflussten Einzugsgebieten im Herzen des Thüringer Waldes speichern, sondern auch touristische Gebiete mit den Eckpunkten Luisenthal, Oberhof und Tambach-Dietharz.

Der Geschäftsführer der Thüringer Fernwasserversorgung, Thomas Stepputat, präsentierte erste Erfolge der strategischen Neuausrichtung. Dazu gehört die betriebswirtschaftliche, technische sowie technologische Weiterentwicklung, aber auch eine konsequente Effizienzsteigerung in den internen Prozessen. Darüber hinaus wurde die  Entwicklung und Umsetzung einer modernen und zukunftsorientierten Investitionsstrategie eingeleitet. Mit einem Jahresüberschuss von 366.000 € gelang erstmals ein positives Jahresergebnis. „Wir freuen uns über diesen ersten wichtigen Schritt. Gleichzeitig wollen wir dieses Ergebnis aber noch weiter verbessern.“, unterstreicht Geschäftsführer Thomas Stepputat. Die Thüringer Fernwasserversorgung wird sich auch in der Zukunft den stetig wachsenden und sich wandelnden Herausforderungen stellen.

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