TFW übergab geborgene Relikte der Holzmühle als Dauerleihgabe für das Mühlendenkmal

Mike Fritzsche ist links im Bild und erhält eine Plakette für die Mühlsteine von Quent Mehlhorn (rechts im Bild) übergeben. Beide stehen vor dem Mühlsteindenkmal.
Offizielle Übergabe der beiden Mühlsteine als Leihgabe an den Ortsteil Merkendorf. Foto: TFW/Barthel

Bei den Arbeiten zur Generalinstandsetzung der Talsperre Weida kamen im Zuge der Entleerung des Stauraums historische Mühlsteine zum Vorschein. Die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) übergab die geborgenen Steine am 18. September offiziell als Dauerleihgabe an die Gemeinde Merkendorf. Ortsteilbürgermeister Mike Fritzsche zeigte, wie sich die wertvollen Zeugnisse der regionalen Mühlengeschichte in das örtliche Mühlendenkmal einbinden.

Die beiden Mühlsteine stammen aus der Holzmühle mit der damaligen Anschrift Merkendorf Nr. 53, die – wie die Franzenmühle – dem Bau der Talsperren Weida zwischen 1949 und 1956 weichen musste. Über 70 Jahre lagen die Steine im Stauraum verborgen, erstaunlich gut erhalten und als steinerne Erinnerungen an eine Zeit, in der im Weidatal über 30 Mühlen zwischen Oberreichenau und Wünschendorf in Betrieb waren und von der Weida angetrieben wurden. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Holzmühle im Erb- und Lehnbuch des Jungfrauenklosters Weida in den Jahren 1533 bis 1539.

Die beiden neuen Mühlsteine sind so schwer, dass sie im Boden eingelassen wurden. Neben Mahl- und Schneidemühlen existierten im Weidatal auch Knochen-, Öl-, Loh- und Walkmühlen, die nach und nach aus verschiedenen Gründen ihren Betrieb einstellten. Foto: TFW/Barthel

„Die Mühlsteine sind für uns weit mehr als nur historische Relikte, sie sind ein Stück Heimatgeschichte, das wir nun wieder sichtbar machen können. Mit ihrer Rückkehr nach Merkendorf bewahren wir nicht nur die Erinnerung an die Holzmühle, sondern auch an die Menschen, die hier über Jahrhunderte vom Wasser der Weida lebten und arbeiteten“, sagte Bürgermeister Mike Fritzsche bei der Übergabe.

„Mit der Übergabe dieser Mühlsteine möchten wir einen Teil der Geschichte des Weidatals zurück in die Region bringen“, erklärte Fachingenieur Quent Mehlhorn bei der Übergabe. „Sie sind nicht nur Relikte einer vergangenen Epoche, sondern stehen auch symbolisch für den Wandel von historischer Wassernutzung hin zu moderner Wasserversorgung und Hochwasserschutz.“

Nun finden die Mühlsteine einen würdigen Platz im Mühlendenkmal des Ortsteils Merkendorf. Das Denkmal ist öffentlich zugänglich und wird von der Gemeinde Merkendorf gepflegt.

Der Abstau der Talsperre Weida begann Ende September 2024 und wird bis Herbst 2025 nahezu zur vollständigen Entleerung des Stauraums führen. Diese Maßnahme ist Voraussetzung für die Generalinstandsetzung des Bauwerks.

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