Freiwillige im Einsatz
Rund 20 Freiwillige des Bergwaldprojekt e. V. engagieren sich in dieser Woche rund um die Talsperre Ohra. Im Rahmen einer neuen Kooperation mit der Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) unterstützen sie den Waldumbau und die Wiederbewaldung auf TFW-Flächen – ein wichtiger Beitrag für den langfristigen Schutz der Trinkwasserqualität. Auch Umweltminister Tilo Kummer besuchte die Wasserschutzwald-Aktion und war im Austausch mit allen Beteiligten.
Umweltminister Tilo Kummer sieht die Dringlichkeit der Wiederbewaldung: „Ich bin den Freiwilligen sehr dankbar für ihren Einsatz. Das Konzept der TFW für Waldumbau und Wiederbewaldung ist Teil unserer Niedrigwasserstrategie. Längere Trockenphasen, höhere Temperaturen und Starkregenereignisse setzen dem Wald erheblich zu. Es ist gut, dass wir hier den Wandel weg von Fichte und Monokultur zu artenreichen Mischwald umsetzen. Dieser Wald ist klimarobuster und stabilisiert die Wasserqualität“
Warum Wald und Wasser zusammengehören
Mehr als die Hälfte des Thüringer Trinkwassers stammt aus Talsperren. Intakte Wälder in deren Einzugsgebieten wirken wie ein natürlicher Filter: Sie speichern Wasser, schützen vor Erosion und verhindern, dass Nähr- und Schadstoffe in die Gewässer gelangen. Laub-Mischwälder sind dafür deutlich besser geeignet als Fichtenmonokulturen. Deshalb liegt der Fokus auf dem Aufbau stabiler, artenreicher Bestände.
Praktische Arbeiten vor Ort
Die Freiwilligen kümmern sich u. a. um:
- das Entnehmen von Fichten zur Förderung stabiler Mischwälder,
die Pflege von jungen Laubbäumen wie Eichen und Ahorn,
das Freistellen von Ufersäumen mit Weichlaubhölzern.
So werden die Grundlagen für einen klimaresilienten Wald geschaffen, der seine Schutzfunktion auch in Zukunft erfüllen kann.
Forschung und Zukunftsperspektiven
Neben der praktischen Arbeit betreibt die TFW auch Forschung. Mit dem internationalen Projekt MEWS („Managing Events and Extremes in Water Supplies“) wird ein digitales Modell des Ökosystems an der Talsperre Ohra entwickelt. Damit können künftige Entwicklungen der Wasserqualität besser eingeschätzt und Strategien zum Schutz erarbeitet werden.
Ein starkes Signal für den Wasserschutz
„Ein stabiler Wasserschutzwald ist die erste Barriere für eine sichere Trinkwasserversorgung“, betont Sabine Storch, Schutzwald-Beauftragte der TFW. Das gemeinsame Engagement von Ehrenamtlichen, Forst und Wasserwirtschaft zeigt: Der Schutz von Wald und Wasser gelingt nur in Partnerschaft.