TFW setzt neue Lösungsansätze für Apfelstädt um

Probebetrieb der Talsperren ab 7. September

Unter dem Motto "Miteinander auf den Weg machen“, stellte die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) am 6. September bei einer öffentlichen Veranstaltung in Apfelstädt Veränderungen ihres Talsperrenmanagements der Stauanlagen Schmalwasser und Tambach-Dietharz vor. Ein neuer ab sofort beginnender Probebetrieb ist zwischen der TFW dem Landkreis Gotha und dem Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) vereinbart. Eingebunden waren zudem Vertreter des Landesanglerverband Thüringen e. V. und der Bürgerinitiative „Lebensraum Apfelstädt“.

Um in Trockenzeiten mehr Wasser als bisher in die Apfelstädt zu leiten, ändert die TFW die Speicherbewirtschaftung an beiden Stauanlagen. Der Abfluss soll im niederschlagsstarken Winterhalbjahr reduziert werden - das dadurch zusätzlich zur Verfügung stehende Wasser soll in den sommerlichen Trockenperioden mehr als bisher in die Apfelstädt fließen. Insbesondere in den vergangenen Trockenjahren führten auftretende Niedrigwasserabflüsse in der Apfelstädt, aufgrund der zwischen Hohenkirchen und Wandersleben vorherrschenden geologischen Situation eines Karstflusses, zu länger andauernden vollständigen Versinkungen des sichtbaren Flusses in den Kieskörper und in den Untergrund.

Begleitet wird der Probebetrieb durch ein umfangreiches Monitoring der Apfelstädt. Hier werden das Landratsamt Gotha und das TLUBN eng zusammenarbeiten, um verbesserte hydraulische und hydrologische Kenntnisse der Versinkungsbereiche zu erlangen. Auch wird der Einfluss des Probebetriebes aus gewässerökologischer und fischereibiologischer Sicht dokumentiert. Aus den gemeinsam ausgewerteten Ergebnissen sollen ebenfalls Steuerungsvorgaben für die Niedrigwasseraufhöhung abgeleitet und angepasst werden können.  

Das Auslösekriterium und die Höhe der Niedrigwasseraufhöhung wird durch die drei beteiligten Institutionen der Vereinbarung für die jeweilige Periode der niedrigen Wasserführung festgelegt. Einfließen werden zukünftig die Ergebnisse aus dem umfangreichen begleitenden Monitoring. Als Startwert bis Oktober 2023 wird ein Zielwert von 0,4 Kubikmeter pro Sekunde am Pegel Georgenthal angesetzt. Die zusätzliche Niedrigwasseraufhöhung setzt ein, wenn an sieben oder mehr Tagen der Pegel unter dem Zielwert liegt. Die Vereinbarung sieht vor, dass am Teilerwehr Georgenthal die gesamte zusätzliche Wassermenge der Apfelstädt zuzuschlagen ist.

Die Ergebnisse werden jährlich in einem Zwischenbericht zusammengestellt und Maßnahmen daraus abgeleitet. Begleitet wird der Probebetrieb von einem Begleitausschuss, in dem auch die Bürgermeister der Anrainergemeinden, die Bürgerinitiative „Lebensraum Apfelstädt“ und der Landesanglerverband Thüringen e. V. vertreten sind.

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