Wasserschutzwald an der Talsperre Tambach-Dietharz gepflanzt
Neue Bäume für die Talsperre Tambach-Dietharz: Zum Schutz der Wasserqualität
Die Talsperre Tambach-Dietharz im Thüringer Wald ist nicht nur ein beliebtes Wanderziel, sondern auch eine wichtige Quelle für Trinkwasser. Doch der Wald rund um die Talsperre leidet unter den Folgen des menschengemachten Klimawandels, insbesondere unter Dürreperioden und dem Borkenkäferbefall. Um in der Wasserschutzzone I den Wald möglichst schnell zu erneuern und die Wasserschutzfunktionen der Vegetation aufrecht zu erhalten, führte die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) am 28. November eine Pflanzaktion durch.
Am Wanderweg Richtung Apfelstädtergrund setzten die Mitarbeitenden der TFW und des Thüringer Forstamts Finsterbergen trotz Nieselregen und winterlichen Temperaturen gemeinsam neue Bäume ein. Gepflanzt wurden insgesamt 290 junge Bäume, insbesondere Traubeneichen sowie Vogelkirschen, Winterlinden, Speierlinge, Mehlbeeren und Elsbeeren – allesamt Arten, die die Wasserschutzfunktionen besser erfüllen Nadelbaumarten und gleichzeitig in den nächsten Jahren besser mit den veränderten Umweltbedingungen zurechtkommen.
Die TFW hat nicht nur die Wiederbewaldung im Blick, sondern auch den Schutz des Wassers. Das Rohwasser der Talsperre, die seit über 120 Jahren Trinkwasser in bester Qualität liefert, wird durch den Wasserschutzwald vor Stoffeinträgen geschützt. Die neuen Pflanzen, auch die Kraut- und Strauchvegetation, nehmen Stickstoff auf, das von den Kahlflächen andernfalls ins Wasser gelangen würde. Schadstoffe werden im versickerungsfähigen Waldboden gebunden oder gepuffert. An kahl gewordenen Steilhängen ist die Verhinderung von Erosion am dringendsten. Mit den Bodenpartikeln gelangt Phosphor ins Wasser, das in warmen Sommern zur Eutrophierung – Anreicherung von Nährstoffen – führen könnte. Die Trübung des Wassers durch Erosion von Boden und organischem Material erhöht den Aufwand der Trinkwasseraufbereitung stark, insbesondere während der häufiger werdenden Starkregenereignissen.
Die Pflanzaktion ist ein wichtiger Schritt für den Natur- und Trinkwasserschutz und zeigt, wie lokale Zusammenarbeit einiges bewirken kann.