Freiliegende Uferbereiche bergen Risiken

die breiten Uferbereiche aufgrund des geringen Wasserstands und die kleine Wasserfläche sind im Bild
Blick auf das ruhige Wasser in Richtung der Stauwurzel im Langen Grund, Foto: TFW/Gleichmann

Das gewohnte und angestrebte Sommerstauziel von 21,20 m über Pegelnullpunkt an der Talsperre Lütsche verzögert sich. Zwar wurde die im Winter abgesenkte Wasserlinie planmäßig nur bis Mitte Februar gehalten, und seither wird der Stauraum wieder eingestaut – jedoch reichen die natürlichen Zuflüsse bislang nicht aus, um ihn wie vorgesehen aufzufüllen. Grund dafür sind fehlende Schneerücklagen sowie geringe Niederschläge in den Winter- und Frühjahrsmonaten.

Durch den niedrigen Wasserstand liegen derzeit große Teile des Stauraums trocken. Diese Uferbereiche wirken begehbar, stellen jedoch keine offiziellen Wege dar. Die Thüringer Fernwasserversorgung warnt ausdrücklich vor dem Betreten dieser Flächen: Es besteht Rutschgefahr, und an steilen Uferabschnitten kann es zu kleinen Abbrüchen kommen. Eltern werden gebeten, ihre Kinder besonders im Auge zu behalten, Hunde sind an der Leine zu führen. Die ausgewiesenen Wanderwege bieten für einen Spaziergang mehr Sicherheit.

Blick auf den wenig eingestauten Stauraum mit der Staumauer im Hintergrund. Über dem Wasser bildet sich Wasserdampf in der Morgensonne.
Kühle Morgenluft trifft auf warmes Wasser – feiner Dampf steigt auf. Foto: TFW/Gleichmann

Aus Sicherheitsgründen erfolgt die jährliche Absenkung des Wasserstandes bis zur Sanierung des Absperrbauwerks. Grundlage ist ein Sonderbetriebsplan, der vorsieht, im Winterhalbjahr eine niedrigere Stauhöhe von 10,84 m über Pegelnullpunkt einzustellen. Dies entspricht etwa der Hälfte des regulären Sommerstauziels. Ziel ist es, das Absperrbauwerk bei niedrigen Temperaturen zu entlasten. Hintergrund sind Untersuchungen aus dem Jahr 2019, bei denen festgestellt wurde, dass die Standsicherheit unter bestimmten Bedingungen nicht durchgängig nachgewiesen werden konnte.

Die Thüringer Fernwasserversorgung arbeitet an der Planung für eine umfassende Sanierung der Talsperre. Die Einreichung der vollständigen Genehmigungsunterlagen ist für das erste Quartal 2026 vorgesehen.

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