Generalinstandsetzung der Talsperre Schönbrunn

Die Talsperre wurde mit dem Probestau 1975 bis 1977 in Betrieb genommen. Nach nahezu 50 Jahren betrieblicher Nutzung beabsichtigt die Thüringer Fernwasserversorgung die Talsperre Schönbrunn im Rahmen einer Generalinstandsetzung so zu ertüchtigen, dass nach Abschluss der Arbeiten deren Nutzungsdauer für eine mindestens ebenso lange Zeit gewährleistet ist. Eines der Teilprojekte ist die Ertüchtigung des Entnahmeturms.

Blick auf die Talsperre Schönbrunn, Foto: Steve Bauerschmidt

Trinkwasserversorgung für Südthüringen

Ursprünglich sollte aus der Talsperre Schönbrunn die Wasserversorgung der Stadt Suhl sowie weiterer Städte in Südthüringen erfolgen. Sie sollte zudem das Schleuse- und Werragebiet effektiv vor Hochwasser schützen.

Heute versorgt sie rund 300 000 Einwohner:innen in ganz Südthüringen, darunter die Städte Suhl, Hildburghausen, Ilmenau, Meiningen und Schmalkalden, mit täglich rund 30 000 bis 35 000 Kubikmetern Trinkwasser.
Der Stausee wird gespeist von der Schleuse, einem Nebenfluss der Werra, sowie einer Vielzahl kleinerer Flüsse und Bäche. In der Vorsperre im Schleusegrund wird das Talsperrenwasser vorab gereinigt.

Maßnahmen rund um die Stauanlage

Absperrbauwerk Vorsperre Schleuse

Es sind Sanierungsleistungen an den Betriebseinrichtungen, der Hochwasserentlastung, der Dammkrone und am Brückenbauwerk über die Hochwasserentlastung erforderlich. Weiterhin sind die Alignementschächte und Setzkegel auf der Dammkrone sowie die Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik zu erneuern.

Erneuerung der Stahlwasserbauausrüstung und Steuerung im Entnahmeturm
Entnahmeturm mit Bediensteg an der Taslperre Schönbrunn, Foto: Steve Bauerschmidt

Der Entnahmeturm als wesentliche Betriebseinrichtung der Talsperre Schönbrunn wurde als Nassturm gebaut. Die Ausrüstungsteile stehen seit Inbetriebnahme vor gut 50 Jahren im Wasser. Da die Funktion einer Turmkammer zur Rohwasserbereitstellung ständig aufrechtzuerhalten ist, kann die Sanierung nur turmkammerweise erfolgen. Die Standsicherheit bei dem Vorhaben ist ein wesentliches Thema, denn bisher stand noch keine der beiden Kammern über längere Zeiträume leer. In dem Zuge ist die Erneuerung der angebundenen Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik geplant.

Sanierung Bediensteg mit Pfeilern

Der Pfeiler B sowie der Kopf des Pfeilers C des Steges zum Entnahmeturm wurden im Jahr 2012 saniert. Die Schäden am Pfeilerschaft werden im Zusammenhang mit der Abstauphase zur Sanierung der Asphaltbetonaußendichtung der Hauptsperre frei liegen, sodass der Pfeiler C abschließend instandgesetzt werden kann. Die Sanierung des Bedienungssteges erfolgte im Zeitraum 2017 bis 2018.

Stahlwasserbau Grundablassstollen

Die Maßnahme umfasst die Erneuerung der Stahlwasserbauausrüstung der wasserseitigen Schieberkammer, des rund 400 Meter langen Grundablassstollens und des luftseitigen Schieberhauses. Die Erneuerung der drei Leitungen kann nur strangweise erfolgen – zwei Rohrleitungen in den Funktionen als Grundablassleitung und Rohwasserleitung müssen zum sicheren Talsperrenbetrieb ständig in der Nutzung bleiben.

Absperrbauwerk Hauptsperre

Für die Ausführung der stauabhängigen Leistungen im Bereich des Absperrbauwerkes der Talsperre Schönbrunn ist eine planmäßige Absenkung des Beckenpegels erforderlich. Mit der Maßnahme soll die Asphaltbetonaußendichtung einschließlich der Anschlüsse an den Kontrollgang und an die Wellenumlenker erneuert werden. Neben den fachlichen Festlegungen zum Sanierungsumfang stellen die Untersuchungen und Berechnungen zum Sanierungs- sowie Absenkhorizont einen wesentlichen Schwerpunkt der vorbereitenden Leistungen dar.

Sanierung Dammkrone

Die Wiederherstellung der Dammkrone erfolgt nach Abschluss der Arbeiten zur Sanierung der Asphaltbetonaußendichtung.

Betoninstandsetzung Hochwasserentlastungsanlage
Damm mit Hochwasserentlastungsanlage der Talsperre Schönbrunn, Foto: Steve Bauerschmidt

Der Umfang der Sanierungsarbeiten an der Sammel- und Schussrinne sowie am Tosbecken wird im Rahmen von Bauzustandsanalysen festgestellt.

Betoninstandsetzung der Brücke über die Hochwasserentlastungsanlage

Der Umfang der Sanierungsarbeiten ist im Rahmen einer Bauzustandsanalyse noch festzustellen. In Abhängigkeit der Nutzung der Brücke als Überfahrt zur Ausführung der Sanierungsarbeiten bei der Asphaltbetonaußendichtung ist der Zeitraum der Sanierung noch festzulegen.

Sanierung Tosbecken und Ablaufgerinne

Die Sanierung des Tosbeckens der Grundablassleitungen sowie des Ablaufgerinnes soll nach Feststellung des erforderlichen Sanierungsumfanges erfolgen.

Erneuerung der Dammtreppe

Die Erneuerung der luftseitigen Dammtreppe erfolgt nach Abschluss der Arbeiten zur Sanierung der Asphaltbetonaußendichtung.

Erneuerung der Zuflusspegel

Die Zuflusspegel zur Vor- und Hauptsperre sollen durch moderne Pegel zur Messung der Menge und Güte ersetzt werden. Damit verbunden sind die
Erneuerung der Zuführungsleitungen der Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie der Datenfernübertragung zu den Pegeln vorgesehen.