Talsperre Schönbrunn: Ein wichtiger Meilenstein für das Generationenprojekt ist erreicht
Sanierung der ersten Turmkammer an der Talsperre Schönbrunn
An der seit 50 Jahren in Betrieb stehenden Talsperre Schönbrunn vollzieht sich derzeit ein echtes Generationenprojekt. Am 3. und 4. Februar erfolgte die Abnahme der Sanierung der ersten von zwei Turmkammern des Entnahmeturms. Mit dem Abschluss ist ein entscheidender Meilenstein erreicht. Was auf den ersten Blick unsichtbar bleibt, erweist sich bei näherem Hinsehen als technisches Meisterwerk – ein Projekt, das die Zukunft der Trinkwasserversorgung in Südthüringen für Jahrzehnte sichert.
Unsichtbare Arbeiten im Inneren der Talsperre

Wer in den letzten Monaten an der Talsperre Schönbrunn vorbeikam, konnte die emsige Betriebsamkeit der Bauarbeiten erkennen. Auffällig war der Einsatz von Tauchern, die bis zu 60 Meter tief hinabtauchten, um Notverschlüsse und Schutzvorrichtungen am Entnahmeturm zu erneuern. Was jedoch von außen kaum sichtbar war, sind die anspruchsvollen Arbeiten im Inneren des über 70 Meter hohen Entnahmeturms. Auf engstem Raum wurde die gesamte Stahlwasserbauausrüstung und die Steuerung der ersten Turmkammer erneuert. „Es handelt sich um ein hochkomplexes Vorhaben, das unter beengten Bedingungen und mit höchster Präzision ausgeführt wurde“, fasst Dr. Jens Sauerwein, Leiter Stauanlagen Mittelthüringen, die Arbeiten seit dem letzten Frühjahr zusammen. Die Konstruktion des Entnahmeturms ist nahezu einmalig, sodass die Ingenieure nur generelle Erfahrungswerte aus anderen Projekten der Thüringer Fernwasserversorgung mit einbinden konnten. Durch sorgfältige Planung und eine enge Abstimmung mit Fernwasser Südthüringen wurde die Wasserversorgung für Südthüringen während der gesamten Sanierungsphase sichergestellt.
Im nächsten Schritt wird sie wieder mit Wasser gefüllt, verschiedene Funktionstests unterzogen und steht anschließend für die Wasserversorgung zur Verfügung. Dann wird in der zweiten Turmkammer mit der Sanierung begonnen.
Einblicke in die kommenden Jahre: Die Generalinstandsetzung der Talsperre Schönbrunn

Die Ertüchtigung des Entnahmeturms ist nur ein Teil der umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen. In den nächsten sieben Jahren werden sämtliche Kernbereiche der Talsperre saniert, um die Betriebssicherheit zu erhöhen und den aktuellen Standards anzupassen. Hierzu zählen die Sanierung der Asphaltbetondichtung, umfassende Betoninstandsetzungen und die Modernisierung der Pegelanlagen.
„Für uns ist diese Generalinstandsetzung ein Projekt, das die Herausforderungen unserer Zeit widerspiegelt. Es geht darum, bestehende Infrastrukturen zu erhalten und zukunftssicher zu machen – für uns, unsere Kinder und Enkel“, betont Dr. Jens Sauerwein. „Die Talsperre Schönbrunn ist ein Symbol für Beständigkeit und die enge Verbindung von Mensch und Natur.“
Trotz der intensiven Arbeiten im Inneren des Turms und der sichtbaren Aktivitäten an der Oberfläche bleibt das übergeordnete Ziel immer klar: die Sicherung der Trinkwasserversorgung und des Hochwasserschutzes für die Menschen in Südthüringen.